Fünf Jahre kommunalpolitisches Engagement liegen hinter uns – fünf Jahre voller Diskussionen, Kompromisse, Konflikte und Fortschritte. Für uns Grüne in Ruppichteroth war diese Zeit vor allem geprägt durch ein Ziel: Verantwortung übernehmen und Lösungen finden – gemeinsam, sachlich, verlässlich.
Zusammenarbeit statt Lagerdenken
Vom ersten Tag an haben wir uns in unserer Ratsarbeit bemüht, eine offene, kooperative Atmosphäre im Rat zu fördern. Und das ist uns – trotz mancher inhaltlicher Differenz – weitgehend gelungen. Fraktionen, die in der Sache unterschiedliche Positionen vertreten, haben an vielen Stellen konstruktiv miteinander gearbeitet. Darauf sind wir stolz.
Ein zentrales Beispiel dafür ist die gemeinsam mit der CDU initiierte Finanzkommission, die wir 2023 auf den Weg gebracht haben. Dieses Gremium hat sich fraktionsübergreifend, regelmäßig und sachlich mit den strukturellen Finanzproblemen der Gemeinde auseinandergesetzt – ohne parteipolitische Schärfe. Für uns war das ein Modell für gute Zusammenarbeit im Sinne des Gemeinwohls.
Die Finanzkommission – ehrlich, kritisch, lösungsorientiert
Die Arbeit der Finanzkommission, geleitet von Christoph Schmidt (CDU) und Ruth Kühn (Grüne) hat wesentliche Schwachstellen in der Führung der Gemeinde offengelegt und in den Blick genommen, etwa
- Die strukturelle Unterfinanzierung Ruppichteroths, die durch Land und Bund verursacht, aber nicht ausreichend ausgeglichen wird.
- Das finanzielle Defizit des Hallenbades, das ohne ein besseres Nutzungskonzept nicht tragbar ist.
- Hohe Rückstellungen für Überstunden und Resturlaub, die auf chronische Personalüberlastung hinweisen.
- Mangelndes Controlling und Umsetzungsdefizite innerhalb der Verwaltung.
Gleichzeitig haben wir konkrete Vorschläge erarbeitet – unter anderem zur interkommunalen Zusammenarbeit, zur Gründung eines Fördermittel- und Vergabezentrums, zum Bürgerhaushalt, zur Digitalisierung der Verwaltung und zur Entlastung der Mitarbeitenden.
In vielen Fällen wurden diese Vorschläge in Ausschüsse weitergeleitet, teils sogar einstimmig.
Der erste Bürgerhaushalt wurde auf den Weg gebracht – ein echter Schritt in Richtung mehr Transparenz und Beteiligung.
Eine lautere Stimme für die Schulen – Arbeit im Schulausschuss
Ein Schwerpunkt unserer Ratsarbeit lag in den letzten Jahren auch beim Schulausschuss, den Ruth Kühn geleitet hat. In dieser Funktion hat sie – gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Ausschusses – dafür gesorgt, dass die realen Nöte und Bedarfe der Schulen sehr viel stärker ins Augenmerk der Verwaltung gerückt sind.
Sehr lange blieben grundlegende Probleme im Schulbereich unbearbeitet, obwohl die Schulleitungen dies oft versucht hatten zu thematisieren – allem voran Mängel in der Infrastruktur, der Ausstattung und bei den Gebäuden. Der Ausschuss hat diese Themen nicht unter den Teppich gekehrt, sondern die Schulleitungen motiviert, in die Offensive zu gehen. Themen wurden offen angesprochen und mit Nachdruck wurde vom Ausschuss auf Verlässlichkeit, gute Ausstattung und klare Abläufe gedrängt.
Die Ausschussarbeit war dabei immer geprägt von einer engen Zusammenarbeit mit den Schulen selbst. Das hat Wirkung gezeigt: Die Turnhalle steht wieder für den Schulsport zur Verfügung, Baumängel werden beseitigt, und vor allem aber -Schulen haben eine stärkere Stimme erhalten – in den Sitzungen, aber auch in der Verwaltung.
Für uns ist klar: Bildung ist kommunale Pflichtaufgabe – aber mehr noch: Sie ist Zukunftssicherung für Ruppichteroth. Diese Verantwortung werden wir auch künftig mit aller Kraft wahrnehmen.
Unser Maßstab bleibt: zuhören, nachdenken, handeln
Wir haben in den vergangenen fünf Jahren nicht nach parteipolitischem Kalkül gearbeitet. Unser Anspruch war und bleibt, zuhören, nachdenken und dann handeln – im Interesse der Menschen in unserer Gemeinde. Uns geht es nicht um Laut sein, um Polemik und ums Schimpfen auf das, was nicht läuft – es geht uns nicht um Symbolpolitik, sondern um das Herausarbeiten von lösbaren Aufgaben, um faire Auseinandersetzung, um ehrliche Kommunikation.
Vieles bleibt zu tun. Aber wir gehen diesen Weg weiter – mit klarem Blick, offener Haltung und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
(Text: Ruth Kühn)